Jazzzeitung 2002/10

(...) Ganz groß sind Jazzanova in England und Japan. Ihre CD geht weg wie geschnitten Brot, die Verkaufzahlen treiben klassischen Jazzlabels Tränen in die Augen. Doug Hammond ist nicht mit Charles Mingus und „Mingus Moves“ in die deutschen LP-Charts gekommen, sondern mit „Dance the Dance“ und Jazzanova. Das Kollektiv wiederum hat Hammond nur kennen gelernt, weil sie ihre Mingus-LP signiert haben wollten. Bleibt also die Frage: Warum hören Jazzanova Charles Mingus? „Die typisch amerikanische Trennung zwischen Soul und Jazz gibt es für uns nicht“, erklärt Headproducer Stefan Leisering. „Wir hören Jazz mit Soulohren!“ Genau wie ihre Altersgenossen auf den Bühnen der Jazzclubs finden Jazzanova abgesteckte Reviere schön – nur nicht für sich selbst. Spontanität, Assoziation und Geschehen lassen, diese Attribute nehmen sie für ihren Produktionsweg in Anspruch. „Klang ist ein wichtiger Faktor für Clubmusik.“ Doug Hammond habe diese Eigenschaft im Studio mit freudiger Überraschung zur Kenntnis genommen, auch wenn ihm die ständige Neueinspielung einzelner Vokal-Sequenzen zu viel ist. Für Jazzanova zieht Stefan Leisering aus der Produktion von „In Between“ den Schluss: „Ich glaube die Schnittstelle zwischen uns und den Jazzern ist die Freiheit des Hörens.“

Titelstory der Jazzzeitung 2002/10

http://www.jazzzeitung.de/jazz/2002/10/titelstory.shtml

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