"Er ist der interkulturelle Dialog"

„Der Preis gibt mir das Gefühl, dass meine Arbeit hier und mein Einsatz für die afro-amerikanische Musiktradition geschätzt werden“, freut sich Doug Hammond über den Landeskulturpreis für Kunst im Interkulturellen Dialog, der ihm kürzlich vom Land Oberösterreich verliehen wurde.

Seit 1989 gibt der gebürtige Amerikaner an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz sein Wissen als Jazzmusiker und Pädagoge weiter. „Linz gefällt mir. Es gibt hier eine passionierte Jazz-Gemeinschaft mit einem Sinn für gute, qualitative Musik“, fühlt er sich nicht nur in seiner Musik, sondern auch in der Landeshauptstadt daheim, die ihm viel verdankt. Unter anderem die legendäre Reihe „Jazz am Berg“, die er vor 15 Jahren gemeinsam mit dem Bildungshaus St. Magdalena ins Leben gerufen hat und damit Jazzgrößen wie unter anderen Cedar Walton, Mal Waldron, Andy Milne oder Fritz Pauer nach Österreich brachte.

Seine ersten musikalischen Gehversuche unternahm Hammond bereits mit acht Jahren mit der Posaune. Den Rhythmus im Blut, entdeckte er jedoch schon bald seine eigentliche Berufung: das Schlagzeug.

Universelle Sprache

Seine Leidenschaft führte ihn an die Performance Arts High School in Tampa (Florida), wo er neben einem fundierten Einblick in verschiedenste Stilrichtungen – klassisch, afrikanisch, afro-kubanisch, Jazz und Blues – auch Unterricht in Gesang, Schlagwerk und Komposition erhielt.

Seit den frühen 60er-Jahren tourte Hammond immer wieder als Drummer und Percussionist mit eigenen Ensembles durch die Welt.

„Seit der Erfindung des Radios ist der interkulturelle Dialog aus der Welt der Musik nicht mehr wegzudenken. Eine Tatsache, die viele Jahre über kaum berücksichtigt wurde. Rassistisches und nationalsozialistisches Gedankengut hat vielfach eines vergessen lassen: Wir gehören alle ein und derselben Spezies, dem Menschen an“, sagt Hammond.

Mit der „universellen Sprache“ der Musik hat er einen wunderbaren Weg gefunden, den interkulturellen Dialog nicht nur zu pflegen, sondern ihn selbst zu verkörpern – oder wie Gunther Trübswasser über den Preisträger schreibt: „Doug ist dieser Dialog.“

Neben dem Musiker Hammond gibt es auch noch den Poeten Hammond, der Gedichte und Kurzgeschichten zu Papier bringt: „2008 wird wieder ein neues, mein fünftes Buch erscheinen.“

OÖ Nachrichten 28.12.2007

Das zarteste Schlagzeugsolo | RUNDSCHAU 21.11.2007 engl.

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