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„Musik ist das einzige Mittel, unseren Planeten zu retten"
US-Jazzer Doug Hammond ist bekannt für Qualität. Von Judith Scharinger

Der gebürtige US-amerikanische Jazz-Star Doug Hammond hat den oö. Landeskulturpreis für Kunst im interkulturellen Dialog erhalten. Der Musiker lebt seit 1989 in Linz und unterrichtet an der Anton-Bruckner-Privatuniversität den musikalischen Nachwuchs.

Herzlichen Glückwunsch zum oö. Landeskulturpreis. Der Preis war für mich eine große Überraschung. Er gibt mir ein bisschen das Gefühl von Anerkennung. Ich denke, er hat auch damit zu tun, dass ich seit 15 Jahren im Bildungshaus St. Magdalena „Jazz am Berg" mache. Ich versuche dort, besten Qualitätsjazz zu bieten. Berühmt zu sein, heißt noch nicht Qualität zu haben. Also bemühe ich mich, Menschen zu bringen, die nicht berühmt, aber qualitätvoll sind. Jazz ist der höchste Level in der Musik. Deshalb ist es mir wichtig, meine Studenten in der Bruckner-Uni zu den Wurzeln des Jazz und seiner Kultur zu führen.

" Im Jazz ist kein Rassismus, kein Nationalismus erlaubt."

Was Gedeutet für Sie Jazz?
Im Jazz ist kein Rassismus, kein Nationalismus erlaubt. Wenn ich Jazz spiele, bin ich in einer anderen Welt, in einem anderen zustand. Das kann ich nicht beschreiben. Mein Hauptanliegen beim Spielen ist, mich aufzulösen und nur das Instrument zu sein. Das Wichtigste ist, nicht darüber nachzudenken, was ich tun will. Die Idee ist, die Musik so zu spielen, wie sie es im Moment verlangt. In dem Moment, in dein ich an mich denke, bin ich aus der Musik draußen. So will ichMenschen in die Welt der Musik bringen.

Was sollen die Menschen in der Welt des Jazz finden?
Musik ist mein Leben, deshalb möchte ich die Menschen in diese Welt mitnehmen. Ich glaube, Musik ist das einzige Mittel, unseren Planeten zu retten. Ich glaube nicht, dass Religion, Politik, Geld, Kriege Hin retten können. Das heißt nicht, dass es auch schlechte Musik gibt, die gibt es durchaus. Doch die ist meistens von finanziellem Profit beeinflusst.

Welche Musik außer Jazz hören Sie noch? Ich liebe klassische Musik von Ravel, Bartok, Tschaikowsky.

"Ich mag das Wort Integration nicht. Ich bevorzuge die Verbindung."


Hören Sie auch österreichische Volksmusik? Meinen Sie Oberkrainer? Also die kommerzielle Volksmusik höre ich nicht, weil ich sie nicht mag. Aber Musik aus den Bergen von diesen verrückten Leuten mit Harmonikas höre ich gerne. Ich Volksmusik, vor allein aus Rumänien und muslimische Musik.

Was ist mit Musik ans dem Life Radio oder Ö3? Ich höre nie Radio.


Sie sind 1989 nach Linz gekommen. Sie genießen nicht nur den Ruf eines exzellenten Jazzers, sondern auch eines Menschen, der sich für die Integration von Ausländern einsetzt.
Ich mag das Wort Integration nicht. Ich bevorzuge die Verbindung. Integration setzt voraus, so zu sein wie die anderen. In den USA bedeutet die Weißen. Verbindung heißt, jeder ist damit einverstanden, der zu sein, der er ist, und diesen Unterschied zu respektieren.

"Die Kulturhauptstadt Linz hat mich um ein Auftragswerk fürs Brucknerhaus gebeten."

Manchmal hilft es, unterschiedlich zu sein. Integration setzt voraus, dass ich als Amerikaner hier ein Österreicher werde. Das ist die falsche Terminologie. Verbin

dung bedeutet, die Kultur, in der man lebt, zu resDeknerezt zu leben. Wenn ich in einem fremden Land bin, muss ich die Kultur des Landes und die Lebensart respektieren. Das heißt nicht, seine Persönlichkeit oder seinen Lebensstil ändern zu müssen.

Wie denken Sie über die Projekte für die Kulturhauptstadt Linz 2009? Ich kenne sie nicht. Ich lebe hier fast wie ein Einsiedler. Jedoch: Die Kulturhauptstadt Linz hat mich um ein Auftragswerk fürs Brucknerhaus gebeten. Das freut mich sehr. weil das mein erstes Mal ist.


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